Der Luxemburger Portfoliodienstleister Moventum sieht Kryptowährungen als Anlageform ohne jede Substanz an, so eine Stellungnahme des Moventum-Executive Vice Presidents Michael Jensen vom 26. September.

Bitcoin, Ripple, EOS und andere Token lockten mit großen Renditechancen und würden deshalb als neue Anlageklasse heiß gehandelt. Dies geschehe aber aufgrund des aktuell sehr niedrigen Zinsniveaus eher aus Verzweiflung und nicht weit diese einen realen Wert verkörperten. Für Michael Jensen sind Kryptowährungen daher Anlagen ohne jede Substanz. Ihre Kursentwicklung sei darüber hinaus “zu erratisch”, was diese ungeeignet für langfristige Anlagestrategien mache.

Der Moventum-Manager sieht stattdessen unkalkulierbare Risiken für die seiner Meinung nach rein auf Glauben gestützten Token.

“Der Wert von Kryptowährungen wird vor allem dadurch gebildet, dass viele Menschen an sie glauben und sie deshalb für wertvoll halten“, wird Jensen zitiert. Es handele sich um einen “Zirkelschluss”, der das ganze Kartenhaus zusammenbrechen lasse, sobald der Glaube schwinden würde.

Die Motivation vieler Anleger bei Kryptowährungen sei auf der Hoffnung auf schnellen Reichtum begründet, was zu einer Blase geführt habe, auf die auch manche Vermögensverwalter mittlerweile aufgesprungen seien.

Für sein Unternehmen sei hingegen die Werthaltigkeit von Investments entscheidend, wie etwa bei Aktiengesellschaften das dahinterstehende Anlagevermögen oder bei Rentenpapieren die durch große Institutionen und Staaten garantierte Rückzahlung zu einem festgeschriebenen Zinssatz.

Jensen befindet sich mit seiner Einschätzung in guter Gesellschaft, wie die Aussagen zahlreicher Wirtschaftsgrößen und Experten zeigen. Für Alibaba-Gründer Jack Ma stellen Bitcoin und Co. eine Blase dar, eine Meinung, die auch Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller vertreten. Ungestraft dieser Kritik scheint sich der gesamte Kryptowährungssektor aktuell in einer Bodenbildungsphase zu befinden.