Jamie Dimon der Geschäftsführer von JPMorgan Chase, der größten amerikanischen Privatbank, hat die geplante Facebook Kryptowährung als „eine gute Idee, die niemals umgesetzt werden wird“ bezeichnet.

Die entsprechenden Äußerungen hat Dimon am 18. Oktober im Rahmen einer Konferenz des Institute of International Finance gemacht, wie Bloomberg berichtet. In diesem Zusammenhang sagte Dimon, dass die Idee von Facebook Libra nicht wirklich neu ist, wobei er auf die Digitalwährung seiner Bank verweist, die wiederum den Namen JPM Coin trägt und bereits zum Einsatz kommt. Dahingehend ergänzt der JPMorgan Chase Geschäftsführer, dass seine Bank in diesem Jahr mehr als 11 Mrd. US-Dollar für technologische Forschung und Entwicklung ausgegeben hat.

JPM Coin die bessere Alternative

Mit seinen jüngsten Äußerungen unterstreicht Dimon seine herablassende Haltung gegenüber Libra, denn schon zuvor hatte er die mögliche Einführung der Facebook Kryptowährung heruntergespielt. So meinte Dimon damals, dass Blockchain bereits seit 7 Jahren in aller Munde ist, ohne dass bisher etwas Nennenswertes passiert sei, weshalb er davon ausgeht, dass Libra in Zukunft auch nicht viel mehr als ein heißes Gesprächsthema sein wird.

Die Digitalwährung von JPMorgan hat derweil schon einen reellen Nutzen, so sieht Umar Farooq, der Leiter der bankeigenen Blockchain-Abteilung, drei konkrete Anwendungsbereiche dafür. Dies ist zum einen die Abwicklung von internationalen Zahlungen für große Firmenkunden, die momentan noch solche Überweisungen über Zahlungsnetzwerke wie SWIFT tätigen müssen, und zum anderen die Abwicklung von Wertpapieren und die Abwicklung interner Zahlungsströme der verschiedenen JPMorgan Chase Filialen.

Libra verliert an Zugkraft

Derzeit sieht es so aus, als ob Libra tatsächlich an Zugkraft verliert, da zuletzt mehrere großen Namen das Facebook Krypto-Projekt als potenzielle Investoren verlassen haben, darunter Visa, eBay, Stripe, Mastercard, PayPal und die Booking Holdings. US-Finanzminister Steven Mnuchin führt den Investoren-Exodus darauf zurück, dass die Facebook Kryptowährung den strengen Anforderungen zur Bekämpfung von Geldwäsche momentan noch nicht gerecht werden würde.

Lael Brainard, die dem Aufsichtsrat der amerikanischen Zentralbank angehört, warnt derweil, dass Libra bedeutende Risiken für Verbraucher birgt, da es im Moment noch wenig Klarheit gibt, wie deren Rechte genau ausgestaltet sein werden.