Die Online-Brokerfirma Monex Group Inc., der die gehackte japanische Kryptobörse Coincheck gehört, will an Facebooks Kryptowährungsprojekt Libra teilnehmen.

In einem Bericht von Cointelegraph Japan vom 26. Juli heißt es, dass der CEO der Monex Group Oki Matsumoto in einer Pressekonferenz zu den Finanzergebnissen von Monex für das zweite Quartal angekündigt hatte, dass das Unternehmen einen Antrag gestellt hatte, um der Libra Association beizutreten.

Die Libra Association ist das neue, unabhängige Governance-Konsortium für den geplanten Stablecoin Libra, und verhandelt derzeit mit vielen anderen potenziellen Mitgliedern - darunter Visa, Uber, Mastercard und eBay.

Beitrittsgebühr

Wie Cointelegraph bereits berichtete, müssen potenzielle Mitglieder der Libra Association 10 Millionen US-Dollar für dieses Privileg bezahlen. Matsumoto erklärte, dass er sich intensiv Gedanken darüber mache:

"Ich denke, Libra hat großes Potenzial, darum möchte ich positiv denken."

Der Präsident der Monex Group sagte, dass der Antrag zunächst Ende August geprüft werde und dass das Unternehmen schließlich bis Ende September entscheiden würde, ob es der Vereinigung beitreten wolle. Er räumte jedoch ein, dass sich dieser angesetzte Zeitpunkt angesichts der intensiven regulatorischen Überprüfung des Projekts, insbesondere durch die Regierung der Vereinigten Staaten, ändern könnte.

Wie Cointelegraph Japan erklärte, wäre Monex Group das erste japanische Unternehmen, das beitreten würde.

Virtuelle Währungen lieber nicht im "Untergrund" fördern

Matsumoto sprach über das positive Potenzial von Libra. Das Projekt könnte die finanzielle Integration in Bereichen, wie grenzüberschreitende Überweisungen und Spenden an Schwellenländer ausweiten. Er erklärte, dass "Argumente und Pseudowährungen" in Japan regelrecht wüten würden und meinte, es sei besser, mit großen, seriösen Akteuren zusammenzuarbeiten, um die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Kryptowährungen zu fördern:

"Je mehr man versucht, virtuelle Währungen zu stoppen, desto eher geht man in den Untergrund. Ich denke, dass man bald merken wird, dass zuverlässige Betreiber die bessere Wahl sind."

Er fragte in Bezug auf VISA und MasterCard, ob es denn "noch mehr zuverlässige Betreiber" da draußen gäbe.

Wie berichtet wurde, ergab eine neue Umfrage von CivicScience, dass nur 2 Prozent der Amerikaner Facebooks Libra eher vertrauen als Bitcoin.

Anfang des Monats hat der Bankenausschuss des US-Senats Facebook über Libra ausgefragt und Antworten zu Themen wie Datenschutz, Vertrauen und Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften gefordert. 

In einer weiteren Anhörung in diesem Monat fragten US-Gesetzgeber Facebook, wie man erwarten könne, dass Leute einem Unternehmen vertrauen, das aufgrund von Einholung, Speicherung und Missbrauch von Kundendaten eine Strafe von 5 Milliarden US-Dollar bezahlen musste.

Auch Bürger, Stimmen aus der Krypto-Branche, Regierungen, Regulierungsbehörden und Zentralbanker weltweit sind vorsichtig im Hinblick auf Libra.

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