Die Kotak Mahindra Bank, Indiens zweitgrößte Bank im Hinblick auf die Marktkapitalisierung, soll ihren Kunden verbieten, Finanzaktivitäten, die mit Kryptowährungen in Verbindung stehen, durchzuführen. Entsprechende Informationen wurden am 8. Januar von der Twitter-Nutzerin „Indian CryptoGirl” (@Desicryptohodlr) veröffentlicht.

Als Beleg der Meldung dient ein Screenshot von CryptoGirl, auf dem sich die Kotak Mahindra Bank in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf die Richtlinien der indischen Zentralbank (RBI) beruft. Dabei müssen die Kunden vermeintlich folgender Klausel zustimmen:

„Auf Grundlage der Richtlinien der Zentralbank erkläre ich mich hiermit einverstanden, keinerlei mit Kryptowährungen verbundenen Transaktionen vorzunehmen, dies gilt auch für Bitcoins. Des Weiteren stimme ich zu, dass die Bank sich jegliches Recht vorbehält, meine Konten ohne Vorabinformation zu schließen, sollte ich die entsprechenden Transaktionen tätigen.“

Im April 2018 hatte die indische Zentralbank allen heimischen Banken gänzlich verboten, Dienstleistungen für Krypto-bezogene Aktivitäten anzubieten, und das obwohl der rechtliche Status der Kryptowährungen in Indien bisher noch ungeklärt ist.

In den Antworten auf den Twitter-Eintrag vom 8. Januar bestätigten weitere Nutzer den Anti-Krypto Hinweis der Bank. Auf einem ähnlichen Screenshot, der von einem Geldautomaten zu stammen scheint, wird die Klausel der Kotak Mahindra Bank wortgleich wiederholt. Zusätzlich wurde an diese Warnung angehängt:

„Virtuelle Währungen sind keine gesetzlich zugelassenen Zahlungsmittel und sind daher in Indien nicht rechtlich anerkannt und geschützt. Wir bitten Sie deshalb, keinerlei Transaktionen mit Virtuellen Währungen über ihr Konto durchzuführen.“

Die Kritik der Twitter-Nutzer geht sogar so weit, dass zu einem Bankensturm aufgerufen wird, inspiriert von den Gelben Westen, die in Frankreich derzeit ähnliche Protestaktionen abhalten.

Auf Anfrage von Cointelegraph verwies die Nutzerin Indian CryptoGirl auf einen eigenen Twitter-Eintrag vom 12. Januar, der zeigt, dass die indische Zentralbank ihr Konto innerhalb von 30 Tagen schließen wird, da sie Krypto-Transaktionen getätigt habe. Dies kommentiert die Nutzerin lakonisch:

„P.S: Ich bin froh, dass sie mir die Mühe ersparen.“

Wie zuvor berichtet, ist die Krypto-Rechtslage in Indien weiterhin heiß umstritten. Nachdem die Zentralbank im Juli das oben genannte Verbot in Kraft gesetzt hatte, gab es sowohl private als auch unternehmerische Petitionen, um dessen gesetzliche Zulässigkeit prüfen zu lassen.

Diesen Monat gab die indische Zentralbank allerdings selbst einen Finanzbericht heraus, in dem sie zu dem Schluss kommt, dass Kryptowährungen nicht die finanzielle Stabilität gefährden. Nichtsdestotrotz warnen auch die Aufsichtsbehörden zunehmend gegen die Risiken von Krypto-Investitionen, wobei einige Stimmen die Kryptobranche sogar vollends unzulässig machen wollen.

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