Die SIX Swiss Exchange, die größte Aktienbörse der Schweiz, hat den Start ihrer „vollständig regulierten“ Blockchain-Handelsplattform SIX Digital Exchange (SDX) verschoben.
Wie Reuters am 23. September berichtet, bestätigt ein Sprecher der SIX, dass die eigene Blockchain-Handelsplattform aus rechtlichen und regulatorischen Gründen erst Ende 2020 an den Start gehen wird. Unterdessen will die Schweizer Börse aber weiterhin mit mehreren großen Banken in Gesprächen bleiben, um zu erörtern, welche Produkte und Dienstleistungen auf der Handelsplattform zukünftig angeboten werden können.
Nichtsdestotrotz geht nun bereits ein erster Prototyp der Blockchain-Handelsplattform an den Start, wie die SIX in einer eigenen Mitteilung bekanntgibt, darin heißt es:
„Zukünftige Releases werden im ersten Quartal 2020 mehr Funktionalität bieten, wobei der Schwerpunkt auf dem Asset Servicing liegt. Die vollständige Markteinführung wird für das vierte Quartal 2020 erwartet.“
Der ursprüngliche Plan
Die SDX wurde erstmals vergangenen Juli angekündigt, wobei der ursprüngliche Plan einen Start Mitte 2019 vorsah. In der zugehörigen Pressemitteilung ließ die Schweizer Börse damals verlauten, dass die SIX Digital Exchange die weltweit erste Handelsplattform für Digitale Vermögenswerte sei, die Trading, Abwicklung und Verwahrung in einem vollumfänglichen Paket anbietet.
Die Schweizer Börse hat sich für die Corda Blockchain von R3 als Grundgerüst für die SDX entschieden. Im Februar 2019 wurde dann wiederum angekündigt, dass die Blockchain-Technologie dafür genutzt werden soll, um Aktien, Anleihen und womöglich auch Indexfonds (ETFs) zu „tokenisieren“, also in eine Art Kryptowährung zu verpacken.
Tokenisierung von Wertpapieren das langfristige Ziel
Im Mai legte die SIX die Pläne dann offen, als sie bekanntgab, dass sie im Rahmen der SDX auch die Herausgabe digitaler Tokens plant. Thomas Zeeb, der Leiter für Aktien und Börsen bei der SIX, sagte in diesem Zusammenhang:
„Letztendlich wollen wir in der Lage sein, Wertpapiere tokenisieren zu können, egal, ob es sich dabei um Aktien, Fonds oder Anleihen handelt. Wer weiß, vielleicht kann der Token irgendwann sogar das Wertpapier ersetzen.”
Jüngst hatte die SIX die Schweizer Zentralbank darum gebeten, die Herausgabe eines Stablecoins in Erwägung zu ziehen, damit dieser für Zahlungsabwicklungen auf der Blockchain-Plattform der Schweizer Börse genutzt werden könnte.
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