Die Ermittlungen der südkoreanischen Regierung gegen Terraform Labs, dem Blockchain-Unternehmen hinter Luna Classic (LUNC) und den jüngst so hart gecrashten Kryptowährungen Terra sowie TerraUSD (UST), nehmen Fahrt auf, denn nun werden auch die Mitarbeiter der Firma direkt befragt.

Demnach sollen die südkoreanischen Justizbehörden im Rahmen ihrer Ermittlungen gerichtliche Vorladungen an alle Mitarbeiter von Terraform Labs ausgestellt haben, wie das Nachrichtenportal JTBC berichtet.

Laut dem Medienbericht ermitteln die Behörden im Hinblick auf etwaige Kursmanipulation und Verstöße gegen das Wertpapierrecht. Die Mitarbeiter von Terraform Labs sollen durch ihre Zeugenaussagen Licht ins Dunkeln bringen, ob und welcher Straftatbestand sich konkret ergibt.

Dabei haben die Ermittler auch ganz besonders den Preisbildungsmechanismus zwischen dem algorithmischen Stablecoin UST und der zugehörigen Kryptowährung LUNA im Fadenkreuz, denn dieser sei in seiner Konzeption schon problematisch gewesen, da der Stablecoin nicht wie sonst üblich an einen externen Vermögenswert angebunden ist. So geben die Behörden zu bedenken: „An einem bestimmen Punkt konnte das System nur noch zusammenbrechen, denn die Zinserträge und Wertschwankungen waren irgendwann nicht mehr tragbar.“

Wie zuvor berichtet, haben inzwischen mehrere Krypto-Anleger eine zivilrechtliche Sammelklage gegen Terraform Labs, Geschäftsführer Do Kwon und Mitgünder Shin Hyun-seun angestrengt. Insgesamt sollen die Investoren bis zu 44 Mio. US-Dollar verloren haben.

 

Zusätzliche Fragen wurden derweil zuletzt aufgeworfen, nachdem bekanntwurde, dass Terraform Labs die Schließung der firmeneigenen Büros in Südkorea bereits wenige Tage vor dem Crash initiiert hatte. Beobachter vermuten, dass sich Terra-CEO Do Kwon mit diesem Schritt der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, ob ein direkter Zusammenhang zum darauffolgenden Kollaps besteht, ist bisher unklar.

 

Angesichts all dieser Entwicklungen steht der Neustart von Terra, der am 28. Mai eingeleitet wurde, unter einem schlechten Stern. Die Neuauflage Terra 2.0 wird zwar von einigen einflussreichen Krypto-Handelsplattform mitgetragen, dennoch ist der Kurs der neuen Kryptowährung in kürzester Zeit bereits um satte 70 % eingebrochen. Die Anleger scheinen die Wiederbelebung also eindeutig abzulehnen.

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