Südkoreas Zentralbank Bank of Korea (BOK) hat vor einiger Zeit bekannt gegeben, dass sie Kryptowährungen und Blockchain-Applikationen für ihr Projekt "bargeldlose Gesellschaft" in Erwägung zieht, wie der lokale Nachrichtendienst TokenPost am 1. Mai berichtete.

Laut TokenPost hat die BOK gestern das bargeldlose Gesellschaftsprojekt in ihrem "2017er Zahlungsreport" angekündigt. Der Report schreibt, dass die Bank mit der Erforschung von Blockchain- und Krypto-Möglichkeiten begonnen hat, wie beispielsweise Blockchains und Passwörter auf Zahlungen anzuwenden.

Die Bank hat ebenfalls eine Organisation gegründet, die sich der Erforschung von digitalen Währungen widmet und mögliche Effekte von kryptografischem Geld für das allgemeine Finanzsystem untersucht.

Das Hauptziel des Projektes sind die Erschaffung von Kundenvertrauen und die Reduzierung der Kosten, die bei der Produktion von physischem Geld entstehen. 2016 beliefen sich die Kosten für die Ausgabe von Papiergeld auf 53,7 KRW (etwa 39,2 Mio. Euro).

Die Regierung will die Initiative auch nutzen, um die Untergrundwirtschaft ans Licht zu holen, die hauptsächlich mit Bargeld arbeitet. Kwak Hyun-soo, ein Analyst der Shinhan Investment Corp, sagte:

"Es kann die Schattenwirtschaft öffnen und somit die Steueräquivalenz erhöhen. Die Schuhschachtel voller 50.000 Won-Banknoten, wie man sie in Filmen sieht, wird in Wirklichkeit verschwinden (zusammen mit dem Aufstieg einer bargeldlosen Gesellschaft)."

Laut der KoreaTimes entwirft die südkoreanische Regierung seit 2016 Pläne für die Erschaffung einer "bargeldlosen Gesellschaft" bis 2020. Im April 2017 hatte die BOK eine Versuchsreihe für eine münzlose Gesellschaft geschaltet, im Zuge welcher Kunden kleinere Wechselbeträge auf einer Prepaid- oder mobilen Karte speichern und diese bei Transaktionen in Supermärkten, Drogerien und Verkaufshäusern nutzen konnten.

Im Januar verwirrte die interne Division für Krypto-Politik die südkoreanische Öffentlichkeit, als das Justizministerium unabhängig erklärte, dass es einen Bann für den Handel mit Krypto verhängen will. Nach einer Petition sagte daraufhin das Finanzministerium, dass die Regierung Krypto-Geschäfte nicht verbieten werden, was von dem Ministerium für staatliche Politikkoordination im Februar bestätigt wurde.

Cointelegraph berichtete letzte Woche, dass die südkoreanische Krypto-Börse Bithumb auf die Adaption von Digitalwährungen in dem Land drängt. Die Börse will zu einem Bank-artigen Unternehmen werden und die Nutzung von Krypto im Alltag intuitiver machen.