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Aschkan Allahgholi studierte Physik an der Universität Bremen und wechselte anschließend zunächst zur University of Birmingham, bevor er – zurück in Deutschland – seine Promotion am Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg antrat. Nach deren Abschluss arbeitete er zunächst als Projektleiter in der Entwicklung von Hochgeschwindigkeits-Röntgenkameras und anschließend bis Anfang 2021 in der Industrie an der Entwicklung von Computertomographen.
Nach einer freiwilligen Auszeit und Selbstfindungsphase beschloss Allahgholi, sich neu zu orientieren. So trat er Mitte 2021 eine Position als Referent des Forums “Technologische Souveränität” der Leibniz-Gemeinschaft an und untersuchte dabei die Wertschöpfungsketten global-strategisch wichtiger Schlüsseltechnologien.
Aus der Frage geboren, weshalb die Blockchain-Technologie keine anerkannte Schlüsseltechnologie ist, landete Allahgholi 2021 dann beim gemeinnützlichen Verein Blockchain Bundesverband, der sich seit 2017 für das Blockchain-Ökosystem in Deutschland einsetzt. Allahgholi unterstützte den Verband zunächst ehrenamtlich als Leiter der Task-Force zur Neuorientierung und wurde anschließend in den Vorstand gewählt. Seit April 2022 ist Allahgholi Präsident des Verbandes und Geschäftsführer des Hanseatic Blockchain Institute.
Welche Ereignisse waren 2022 wichtig für die Krypto- und Blockchain-Adoption?
“Auch wenn viele sie mit Skepsis sehen, war die Verabschiedung der “Markets in Crypto Assets”-Verordnung (MiCA) und der “Transfer of Funds”-Regulierung (ToF) 2022 von zentraler Bedeutung für die Krypto-Adoption innerhalb Europas und weltweit. Die Regulierung führt hoffentlich zu mehr Sicherheit und Vertrauen beim Bürgern und kann damit zum Katalysator für die Massenadoption von Kryptowerten werden. Wie wichtig diese Regulierung ist, zeigte sich dieses Jahr besonders bei den Geschehnissen rund um Terra (LUNA) und zuletzt beim Fall FTX. Beide haben der Kryptoszene massenwirksam geschadet, zeigen aber auch, dass der Kryptomarkt in der Lage ist, sich selbst zu bereinigen.
Von zentraler Bedeutung für den Krypto-Standort Deutschland war 2022 natürlich auch, dass das Bundesfinanzministerium endlich Klarheit in die Versteuerung von Kryptowerten gebracht hat.
Neben all den gesetzlichen und regulatorischen Fragen, die 2022 geklärt wurden, hat das Phänomen Metaverse die Blockchain-Technologie und den Kryptobereich in puncto Massenadoption weit nach vorne gebracht, und auch für 2023 sehe ich aktuell keinen Abschwung dieser Bewegung. Das Metaverse hat einen ganz neuen Markt für Marketingabteilungen und damit für Unternehmen eröffnet und bringt sowohl Händler als auch Konsumenten und Enthusiasten auf spielerische Weise mit dem Thema Blockchain und Krypto in Verbindung.
In 2023 werden Themen wie MiCA und ToF weiter reifen und in die Anwendung gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt und auch die Massenadoption dahingehend verhalten werden, aber ich bin positiv gestimmt. Neben dem Metaverse werden weitere Anwendungen der Blockchain Aufmerksamkeit bekommen. Insbesondere das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das am 1. Januar 2023 an den Start geht und Anfang 2024 nochmal verschärft wird, treibt Konzerne bereits seit einiger Zeit dazu, über möglichst manipulationsfreie, auditierbare Lösungen nachzudenken. Blockchain ist dabei bereits hoch im Kurs.
Die Blockchain wurde nun endlich als Schlüsseltechnologie anerkannt, als der Bundeshaushalt die Technologie für das Jahr 2023 mit 1,28 Millionen Euro bedacht hat, die auf die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz, für Digitales und Verkehr sowie für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz verteilt werden.”