Der stellvertretende Gouverneur der Bank von Japan hat gesagt, die Institution müsse bereit sein, eine digitale Zentralbankwährung auszugeben (CBDC), wenn die öffentliche Nachfrage aufgrund der technischen Entwicklungen steigen sollte.

In einer nachdrücklichen Erklärung einer zukunftsorientierten Vision für die Bank sagte Masayoshi Amamiya laut einem Bericht von Reuters vom 30. Januar auf einem Seminar:

"Die technische Innovation ist sehr schnell. Je nachdem, wie sich die Dinge in der Welt der Abwicklungssysteme entwickeln, könnte die öffentliche Nachfrage nach CBDCs in Japan sprunghaft ansteigen. Wir müssen bereit sein zu reagieren, wenn das passiert." 

Bank von Japan: Bisher keine CBDC geplant

Im Gegensatz zu einer privaten, dezentralisierten Kryptowährung, wie Bitcoin, ist eine CBDC eine digitale Währung, die von einer Zentralbank ausgegeben wird. Diese hat den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels und andere Eigenschaften, die zentralisierte Fiatwährungen haben.

Amoyashi könne sich zwar nicht vorstellen, dass die Ausgabe von CBDCs die Wirksamkeit der Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf die Zinssätze, die Vermögenswertkurse und die Kreditvergabe der Banken wesentlich beeinflussen würde. Er erklärte allerdings, dass technische Innovationen innerhalb der Abwicklungssysteme ein Bereich sei, der genau beobachtet werden sollte:

"Der Transmissionsmechanismus könnte komplizierter und schwieriger aufzuschlüsseln werden, wenn sich die Abwicklungssysteme ändern.

Der stellvertretende Gouverneur lobte auch die akademische Forschung im Zusammenhang mit der Nützlichkeit von CBDCs für die Aufrechterhaltung der Negativzinspolitik. Das ist seit Jahren ein Merkmal der japanischen Geldpolitik und gab es schon lange vor der Entwicklung in Europa . Er erklärte, dieser Aspekt sei es "wert, untersucht zu werden".

Nichtsdestotrotz habe die Bank von Japan derzeit keine unmittelbaren Pläne, eine digitale Währung auszugeben. Sie bewerte immer noch potenziell übersehene Auswirkungen auf die Geldpolitik sowie Sicherheitsfaktoren.

Globale Perspektive zu Beginn des Jahres 2020

In diesem Monat präsentierte das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Zusammenarbeit mit einigen der wichtigsten Zentralbanken der Welt ein CBDC-Toolkit für politische Entscheidungsträger. Dazu gab es eine Richtlinie für den Entwurf von drei möglichen Varianten einer CBDC: Einzelhandel, Einzelhandel, Großhandel und Hybrid.und Hybride.

In den Vereinigten Staaten hat der ehemalige Vorsitzende der Aufsichtsbehörde CFTC J. Christopher Giancarlo kürzlich bestätigt, dass ein Projekt namens Digital Dollar und eine Stiftung gegründet worden seien. Damit sollen die Aussichten für die Umwandlung des Dollars in eine "vollelektronische Währung auf der Basis von Blockchain" genau zu untersuchen. 

Sowohl die Stiftung als auch das Projekt Digital Dollar werden von der globalen Beratungsfirma Accenture PLC unterstützt. Diese wiederum war an Schwedens Initiative für die digitale Währung E-Krone beteiligt.

Kürzlich wurde berichtet, dass die Zentralbanken Hongkongs und Thailands einen Schritt näher an einer gemeinsamen CBDC für grenzüberschreitende Zahlungen gekommen seien.