Auch preisstabile Kryptowährungen wie die von Facebook geplante Libra-Stablecoin bringen Risiken mit sich, so eine von Reuters am 21. Juni zitierte Warnung von Bundesbank-Präsident Jörg Weidmann.

“Insbesondere gibt es die Frage, wie der Wert von Stablecoins garantiert werden kann”, so Weidmann in seinem Redetext für eine Bundesbank-Fachkonferenz in Eltville am Rhein. Auch für die Finanzbranche drohten durch digitale Devisen Risiken. “Sie könnten das Einlagengeschäft der Banken und ihre Geschäftsmodelle untergraben”, habe der Bundesbank-Chef angemahnt. Um dies zu unterbinden, sei eine weltweite Regulierung erforderlich.

Weidmanns Kommentar dürfte sich auf die von Facebook geplante Stablecoin Libra beziehen. Der Social-Media-Riese hatte am 18. Juni das Whitepaper für sein lang erwartetes Kryptowährungsprojekt offiziell vorgestellt und damit eine neue Debatte zu Stablecoins angeheizt, an der sich auch zahlreiche politische Entscheidungsträger beteiligen.

Mark Carney, Gouverneur der Bank of England (BoE), äußerte sich verhalten positiv über das Libra-Projekt, sofern dieses rechtliche Regelungen einhalte. In Russland sagte der Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses für den Finanzmarkt, Anatoli Aksakov, dass Facebooks geplante Kryptowährung in Russland keine Erlaubnis bekommen werde. Frankreichs Minister für Wirtschaft und Finanzen sieht die neue Digitalwährung von Facebook kritisch und will dem Social-Media-Konzern deshalb „verbindliche Zusagen abverlangen“.