Nach dem plötzlichen „Flash-Crash“ von Bitcoin sieht der weltbekannte Whistleblower Edward Snowden für sich den richtigen Zeitpunkt gekommen, um die Kryptowährung zu kaufen.
In einem Tweet vom 13. März schreibt Snowden, der durch die Offenlegung der Spionageprogramme der USA und von Großbritannien weltweite Bekanntheit erlangte, zum Kurssturz von Bitcoin Folgendes:
„Zum ersten Mal seit langer Zeit will ich wieder Bitcoin kaufen. In dem Absturz steckt zu viel Panik und zu wenig Sinn.“
Coronavirus löst Panik auf allen Märkten aus
Mit seinen Worten bezieht sich Snowden auf den jüngsten Rückgang von Bitcoin, bei dem die marktführende Kryptowährung ihren wohl schlimmsten Tagesabsturz aller Zeiten erfahren hat und zwischenzeitlich auf ihr bisheriges Jahrestief von nur noch 3.782 US-Dollar abgerutscht war.
Der heftige Abschwung von Bitcoin geht mit einer ähnlich katastrophalen Lage auf den übrigen Finanzmärkten einher, die durch Panik um das Coronavirus bedingt ist. Darüber hinaus hatte Präsident Donald Trump gestern ein Einreiseverbot zwischen den USA und Europa verhängt, das sich auch auf die Kryptobranche auswirkt.
Der Dow Jones und der FTSE haben am 12. März den schlechtesten Tag seit dem „Black Monday“ im Oktober 1987 verzeichnet, was die amerikanische Zentralbank dazu veranlasst hat, weitere 1,5 Billionen US-Dollar in das Finanzsystem zu pumpen.
Auch die Ölmärkte sind im freien Fall, da Saudi-Arabien und Russland sich aufgrund der ausgelösten Panik in einem regelrechten Preiskampf befinden.
Der Krypto-Experte Peter Brandt, der immer wieder zutreffende Prognosen abgegeben hat, zeigt sich am 12. März auf Twitter wenig optimistisch, was die weitere Kursentwicklung von Bitcoin angeht:
„Wenn ich den Kurs völlig unvoreingenommen bewerte, dann sehe ich ihn unterhalb von 1.000 US-Dollar.“
Der Abwärtssog von Bitcoin hat derweil auch die Altcoins mitgezogen, die teilweise sogar noch schlechter abschneiden.
In den sozialen Medien werden die Worte von Snowden derweil von einigten Nutzern bekräftigt, die in dem Absturz von Bitcoin gar „das Angebot des Jahrzehnts“ sehen und einen #bitcoinblackfriday ausrufen.
Snowden und Kryptowährungen
Hinter dem Optimismus von Snowden steckt aber womöglich nicht nur die Hoffnung, aus dem Preisverfall Kapital zu schlagen, sondern auch eine grundlegende Überzeugung von Bitcoin.
So hatte er im März 2018 im Rahmen einer Stellungnahme zur zukünftigen Krypto-Regulierung in den USA die „digitale Knappheit“ von Bitcoin als „fundamentale Innovation“ der marktführenden Kryptowährung ausgemacht.
Im Herbst 2019 hatte Snowden angedeutet, dass er bald wieder auf Bitcoin zurückgreifen wird, um die Sanktionen der US-Regierung umgehen zu können, die versucht, die Einnahmen aus seinem neuesten Buch für ihn unzugänglich zu machen.
Zudem wurde in der Vergangenheit bekannt, dass Snowden die Server, die er 2013 genutzt hatte, um geheime Dokumente offenzulegen, mit Bitcoin bezahlt hatte. Nichtsdestotrotz kritisierte er die Blockchain von Bitcoin in diesem Zusammenhang als „verhängnisvoll öffentlich einsehbar“.
Im März 2018 lobte er die Kryptowährung Monero deshalb auch als „interessantesten“ Altcoin, da dieser „einzigartigen“ Datenschutz bieten würde.
„Das große Problem ist die öffentliche Blockchain“, wie Snowden damals über Bitcoin sagte, obwohl er gleichzeitig einräumte, dass er die Kryptowährung „womöglich“ für den Ankauf von Servern genutzt hatte.
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