Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron spricht sich für den Einsatz von Blockchain im Agrarsektor aus, um die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette durch deren Innovationen zu optimieren. Die entsprechenden Äußerungen tätigte Macron am Rande der Internationalen Landwirtschaftsmesse, wie das togolesische Blatt Agridigitale am 23. Februar berichtet.

Der französische Präsident betonte dahingehend, dass die europäischen Länder an einem Strang ziehen müssten, um den globalen Wettbewerbern aus China, Russland und den USA entgegentreten zu können. Hierbei verwies er auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union.

Macron meint, dass es eine vielfältige Strategie geben müsse, um die europäische Landwirtschaft neu aufzustellen und deren Wettbewerbsvorteil aufrecht zu erhalten, denn letztendlich „möchten sich weder die Kunden noch die Bauern den Zwängen außereuropäischer Länder ergeben“. Eine dieser Strategien ist der Einsatz von modernen Technologien, wie zum Beispiel Blockchain, um damit die Innovation der Branche voranzutreiben. So erklärt Macron:

„Wir müssen Europa wieder zum Vorreiter der landwirtschaftlichen Technologie machen, indem wir Software entwickeln, die jedes Produkt vom Anbau über den Verarbeitungsprozess bis hin zum Endkunden nachverfolgen kann. Die technologische Voraussetzung gibt es schon dafür, nun müssen wir sie nur noch auf die Agrarwirtschaft übertragen, denn davon profitieren wir alle.“

Die Blockchain-Technologie kann bedeutsame Vorteile für den landwirtschaftlichen Sektor haben, denn durch eine verbesserte Transparenz lassen sich besonders die zunehmenden Bedenken der Verbraucher ausräumen, wie Macron ergänzt.  

Neben der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU betont Macron allerdings auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Afrika, denn Frankreich müsse sein „Fachwissen exportieren“, um den Entwicklungsländern zu helfen.

Wie zuvor berichtet, ist der französische Präsident schon immer ein Fürsprecher digitaler Innovation gewesen, um diese als Antriebsmotor für die heimische Wirtschaft zu etablieren. Im Jahr 2017 hatte Macron angekündigt, Frankreich zum Anziehungspunkt für Startups zu machen, was später durch Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bekräftigt wurde, als dieser sagte, dass Frankreich für die Blockchain-Revolution bereit wäre.

Weltweit gewinnt die Blockchain-Technologie in der Landwirtschaft an Beliebtheit, ob zur Ablauforganisation, Finanzierung oder zum Supply-Chain-Management. Eine Studie aus 2018 zeigt, dass Blockchain im Agrarsektor bis 2023 eine Wertschöpfung von mehr als 400 Mio. US-Dollar beitragen könnte.

China scheint schon einen Schritt voraus, denn erst kürzlich hat die Regierung des Landes einen Leitfaden zur Nutzung von Blockchain in der Agrarwirtschaft herausgegeben.