Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz hat erneut betont, dass die Politik die Ausgabe von Facebooks Stablecoin Libra verhindern sollte.

Auf der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank am Freitag betonte Scholz, dass Stablecoins internationale Risiken darstellen könnten, wie Reuters am 18. Oktober berichtete. Scholz zeigte sich skeptisch im Hinblick auf die Pläne des Social-Media-Riesen:

"Wir werden die Situation mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln genauestens überwachen. Ich bin dagegen, eine solchen Weltwährung zu etablieren, denn das sollte Aufgabe der demokratischen Staaten sein."

Scholz: Reformbedarf im Finanzsystem

Scholz erklärte, dass es im bestehenden Finanzsystem einen Reformbedarf gebe, um grenzüberschreitende Zahlungen besser und schneller zu machen, ohne jedoch die Autonomie der Staaten zu gefährden.

Scholz bekräftigte damit seine Aussage von Mitte September erneut, als er die Politik dazu aufrief, Parallelwährungen, wie den Libra, nicht zu akzeptieren. "Die Bundesregierung wird sich auf europäischer und internationaler Ebene darum bemühen, dass Stablecoins keine Alternative zu offiziellen Währungen werden", wie es von Reuters damals hieß.

Immer mehr Regulierungsbehörden gegen Libra

Auf ihrem letzten Treffen bestätigte eine Arbeitsgruppe der G7-Staaten, dass die sieben wirtschaftlich stärksten Nationen es nicht zulassen würden, dass ein globaler Stablecoin eingeführt werde, ohne sich mit den damit verbundenen Herausforderungen und Risiken angemessen auseinanderzusetzen. Sobald Stablecoins weltweit auf den Markt kommen, so ein G7-Bericht, könnten sie die globale Finanzstabilität und das Währungssystem gefährden.

Xiangmin Liu, der Präsident der globalen Aufsichtsbehörde FATF, sagte, dass sowohl Stablecoins als auch die dahinter stehenden Unternehmen globalen Standards für Kryptowährungen und traditionelle Finanzanlagen unterliegen würden. Damit zeigt auch diese Behörde, wie andere zuvor schon, dass sie Bedenken im Hinblick auf Facebooks Libra hat.

Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire bekräftigte seine Kritik an den Libra ebenfalls erneut und sagte, er könne einen solchen Stablecoin nicht zulassen.

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