Das russische Finanzministerium (MinFin) sieht die Entwicklung einer eurasischen Digitalwährung als unvermeidbar an, im Hinblick auf bestehende Sanktionen durch die USA. Die russische Nachrichtenagentur Rambler vermeldete entsprechende Äußerungen am 21. Dezember.

Die MinFin peilt die etwaige Einführung einer solchen Digitalwährung für 2020 oder 2021 an, wie der stellvertretende Finanzminister Alexei Moiseev verriet. Dabei wird diese von den Ländern der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) gestützt, die 2014 gegründet wurde und sich aus den Nationen Weißrussland, Kasachstan, Russland, Armenien und Kirgisistan zusammensetzt.   

Das Projekt wird allerdings nicht auf Blockchain-Technologie basieren, wie die russische Zeitung TASS berichtet.

Laut Moiseev soll die EAWU-Digitalwährung analog zur Europäischen Währungseinheit (EWE) sein, der damaligen Rechnungseinheit der europäischen Gemeinschaft, ehe diese 1999 vom Euro (EUR) abgelöst wurde.

Die EWE wurde 1979 ins Leben gerufen und war eine Kombination der verschiedenen Landeswährungen der Europäischen Gemeinschaft. Dabei hing der jeweilige Kurs von einem gewichteten Durchschnitt der enthaltenen Währungen ab.

Im oben genannten Bericht heißt es, dass nicht nur die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion eine eigene Digitalwährung wollen, sondern dass auch große Handelspartner der EAEU (vermutlich China) diesen Schritt befürworten.

Der stellvertretende Finanzminister Russlands erklärt, dass das Ausweichen auf die eurasische Digitalwährung „unvermeidbar“ ist, da sich die Anzahl der sanktionierten Unternehmen drastisch erhöht habe. So führt Moiseev aus:

„Wir haben erfahren, dass es weitere Sanktionen geben soll. Dementsprechend müssen wir reagieren und ein sicheres internationales Zahlungssystem aufbauen, das nicht auf dem US-Dollar basiert.“

Im November 2018 hatte der Vorsitzende des Duma-Komitees für Finanzmärkte durchsickern lassen, dass es Pläne für einen staatlichen „Stablecoin“ geben würde, der an den russischen Rubel angebunden ist.

Russlands Vize-Ministerpräsident Maxim Akimow hatte zuletzt angekündigt, dass der bestehende Krypto-Gesetzentwurf nicht weiter geändert werden würde, nachdem dieser Anfang Dezember zurück in die erste Lesung geschickt wurde.

Der Gesetzentwurf namens „Über Digitale Vermögenswerte“ hatte Zweifel aufgeworfen, ob er die Branche sinnvoll regulieren könnte, da wichtige Terminologien wie „Kryptowährungen“ oder „Mining“ zuvor aus dem Gesetzestext gestrichen wurden.

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