Der US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, dass er und der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell erwarten würden, dass in nächster Zeit keine nationale digitale Währung im Land entwickelt werde.

Mnuchin äußerte sich so während einer Anhörung des Finanzdienstleistungsausschusses des US-Repräsentantenhauses in Washington, wie Bloomberg am 5. Dezember berichtete. "Der Vorsitzende Powell und ich haben darüber gesprochen. Wir sind uns beide einig, dass wir in in den nächsten fünf Jahren keine Notwendigkeit darin sehen, dass die Fed eine digitale Währung herausgibt", so Mnuchin.

Die Erklärung des Finanzministers war die Reaktion auf eine Frage zu Facebooks geplantem Stablecoin Libra. Mnuchin sagte außerdem, dass er nichts gegen den Libra habe, solange er das Bankgeheimnis wahrt und die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche in vollem Umfang einhalte. Er soll "in keiner Weise für die Finanzierung des Terrorismus verwendet werden können". 

Skepsis der Regulierungsbehörden gegenüber Krypto

Die US-Zentralbank ließ den US-Abgeordneten French Hill und Bill Fosters Mitte November ein Schreiben zukommen, in dem die Behörde bekanntgab, dass sie derzeit keine digitale Zentralbankwährung (CBDC) entwickle. Sie hat aber die Kosten und den Nutzen eines solchen Schrittes bewertet und bewertet diese weiterhin.

Powell erklärte in dem Schreiben, dass die US-Notenbank eine Reihe von Rechtsfragen klären müsse, bevor sie eine CBDC ausgibt. Darunter etwa Fragen zur Geld- und Zahlungspolitik, Finanzstabilität, Aufsicht und betriebliche Fragen sowie die Anfälligkeit für Cyberangriffe.

Am 4. Dezember warnte ein Gremium aus hochrangigen Finanzaufsichtsmitarbeitern in den USA unter der Leitung von Mnuchin die Öffentlichkeit vor den mutmaßlichen Risiken von Stablecoins und Kryptowährungen. Die Regulierungsbehörden erklärten dabei:

"Wenn sich ein Stablecoin als Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel durchsetzt, könnten Störungen beim Stablecoin-System die gesamte Wirtschaft beeinflussen. Die Finanzaufsichtsbehörden sollten bestehende und geplante digitale Vermögenswertprojekte und ihre Risiken gegebenenfalls überprüfen."