Tyler and Cameron Winklevoss, die Gründer der US-basierten Handelsplattform für Kryptowährungen Gemini untersuchen die Expansion der Plattform in den britischen Markt, wie Quellen der Financial Times (FT) am 24. September mitteilten.

Die Gemini Trust Company, welche 2014 in New York gegründet wurde, gilt derzeit als die 58. größte Krypto-Börse weltweit gemessen an ihrem angepassten täglichen Handelsvolumen nach Daten von CoinMarketCap.

FT bezieht sich auf zwei unbenannte Quellen, die berichten, dass Gemini zwei Berater angeheuert hat, um die mögliche Expansion nach Großbritannien zu überwachsen. Die Firma selbst gab laut FT zu Protokoll, dass Gemini zwar keine "sofortigen Pläne" für die Expansion befolgt:

"Wir werden weiterhin potenzielle Rechtsgebiete auf der ganzen Welt auskundschaften, um eine erstklassige Austauschplattform für digitalen Vermögenswerten und eine Depotbank zu bieten, die Wachstum und Infrastruktur für die gesamte Digital-Asset-Community ermöglichen."

Eine weitere Quelle behauptete, dass die Firma "kurz davor" steht, eine Bewerbung beim britischen Marktwachhund - der Financial Conduct Authority (FCA) - einzureichen, um grünes Licht für den geplanten Schritt zu erhalten.

Erst letzte Woche hatten Parlamentsmitglieder die FCA - welche abgesehen von einigen Derivaten nicht den ganzen Krypto-Sektor reguliert - aufgefordert, ihre Maßnahmen zu intensivieren und den aufstrebenden Krypto-Sektor in die existierenden regulatorischen Rahmenwerke einzugliedern.

Während die Parlamentsmitglieder den derzeitigen Status des Krypto-Spotmarktes als "Wilden Westen" beschrieben, argumentierten sie auch, dass Großbritannien mit der angemessenen, regulatorischen Führung als "globales Zentrum" für die Krypto-Industrie auftreten könnte.

Wie FT anmerkt, operiert Gemini als absolut folgsamer Krypto-Depot- und Handelsdienstanbieter in den USA, welcher die formelle Bestätigung des Finanzministerium des Bundesstaates New York besitzt, im Rahmen des anspruchsvollen BitLicense -Rahmenwerks des Staates zu arbeiten.

Letzte Woche gab das Finanzministerium New Yorks den Winklevoss-Zwillingen die offizielle Genehmigung für ihren neuen US-Dollar-gesicherten Stablecoin - namens "Gemini dollar" -, dessen Fiat-Währungsreserve angeblich von einer US-basierten Bank verwaltet wird, die "Anspruch auf FDIC-Pass-Through-Einlagensicherung" besitzt.

Die Nachrichten - welche am selben Tag publik wurden, an dem das Finanzministerium die Bestätigung für einen weiteren, Dollar-gestützten Stabelcoin der amerikanischen Treuhandgesellschaft Paxos aussprach - sorgten für bullishe Stimmung im gesamten Krypto-Markt.

Die Zwillinge erlitten im Juli mit einem enormen Rückstoß, als ihre Bewerbung für einen börsengehandelten Bitcoin-Fond (BTC-ETF) zum zweiten Mal von der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) abgelehnt wurde.