Einige dänische Krypto-Anleger haben Post von ihrer Steuerbehörde namens Skattestyrelsen (Skat) bekommen, in der sie dazu aufgefordert werden, alle Informationen zu ihren Krypto-Transaktionen offenzulegen. Dies haben Quellen am 10. Dezember gegenüber Cointelegraph bestätigt.

Im dem besagten Schriftstück fordert das dänische Finanzamt die Anleger dazu auf, die gesamten Gewinne und Verluste anzugeben, die sie von 2016 bis 2018 durch den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen erzielt haben.

Des Weiteren möchte das Finanzamt die einzelnen Summen der jeweiligen Krypto-Transaktionen wissen, ebenso soll der Grund für den Besitz von Digitalwährungen angegeben werden und außerdem sollen Informationen zur Erstellung einer Krypto-Wallet offengelegt werden.

Informationsoffenlegung gestaltet sich schwierig

Bei Verwendung einer Kryptobörse möchte das „Skat“, dass die Krypto-Nutzer ihre Handelsaktivitäten in Form eines Screenshots nachweisen, auf dem der Name des jeweiligen Nutzers zu sehen ist. Zusätzlich muss dokumentiert werden, dass das Konto bei der betreffenden Kryptobörse auch wirklich erstellt wurde.

Abschließend will das dänische Finanzamt für die betreffenden Zeiträume auch die Bankauszüge der Krypto-Anleger einsehen, um etwaige Bewegungen nachvollziehen zu können. Robin Singh von der Krypto-Steuerberatung Koinly hat Cointelegraph ein Exemplar des Behördenschreibens zukommen lassen. Dies kommentiert Singh, wie folgt:

„Viele unserer dänischen Kunden haben einen solchen Brief erhalten. Das dänische Finanzamt fordert sie darin auf, alle Krypto-Aktivitäten offenzulegen und auch alle vorherigen Steuererklärungen dahingehend zu korrigieren. Allerdings ist es schwierig für Krypto-Anleger, ihre Krypto-Transaktionen ordnungsgemäß steuerlich anzugeben, da sie oftmals auf mehreren Kryptobörsen angemeldet sind und über mehrere Krypto-Wallets verfügen, zwischen denen sie ihre Krypto-Vermögen frei hin und her bewegen. Dementsprechend ist es kompliziert, genau zu sagen, wieviel Gewinn aus einem bestimmten Krypto-Trade entstanden ist.“

Dänemark drängt auf Krypto-Steuereinnahmen

Das Skat hatte Krypto-Nutzer erstmals Ende 2018 ins Visier genommen, als es bekanntgegeben hatte, dass es 2.700 Krypto-Anleger „identifiziert“ habe, die dem dänischen Staat Steuerabgaben aus dem Verkauf von Bitcoin (BTC) schulden würden. Die Behörde betonte damals, dass sie jeden der betroffenen Krypto-Anleger dazu verpflichten wird, diese Steuerschuld auch zu begleichen. Dementsprechend sollten die Anleger weitere Informationen angeben, um den genauen Betrag ihrer Steuerverpflichtungen errechenbar zu machen. So schrieb das das dänische Finanzamt damals:

„Falls die eingeholten Informationen nicht stimmig sind, werden wir die Krypto-Nutzer auffordern, uns weitere Informationen zuzuspielen. Wie viele Personen tatsächlich betroffen sind, lässt sich momentan noch nicht genau sagen.“

Im Januar 2019 wurde das dänische Finanzamt von der Regierung dazu ermächtigt, alle benötigten Informationen von drei in Dänemark ansässigen Kryptobörsen einholen zu dürfen. Damals hatte die Steuerbehörde zugleich angekündigt, dass sie bei künftigen Steuerbescheiden ihre neu gewonnen Erkenntnisse berücksichtigen wird.

US-Finanzamt macht es vor

Das Skat folgt damit dem Vorbild des amerikanischen Finanzamts IRS, das seinerseits jüngst 10.000 Krypto-Anleger dazu aufgefordert hatte, ihre Krypto-Vermögen steuerlich anzugeben und ggf. Nachzahlungen zu machen.

Im Oktober hat die IRS nun eine Krypto-bezogene Änderung in ihrer Einkommensteuererklärung gemacht. So fragt das amerikanische Finanzamt zukünftig: „Haben Sie im Jahr 2019 virtuelle Währungen erhalten, gekauft, versendet, gehandelt oder anderweitig bewegt?“