Unterstützt von sich ausbreitenden Adaptionen werden Krypto-Ferien zur Realität. Inzwischen können Flüge und Hotels überall auf der Welt mit Bitcoin (BTC) gebucht werden. Dennoch gibt es einige Städte, die eher bereit sind, Ihre BTC - und einige große Altcoins - zu akzeptieren, als andere, abhängig von der lokalen Infrastruktur und Krypto-bezogenen Richtlinien.

Laut Daten von Coinmap gibt er derzeit rund 13,150 Tagungsorte, Shops und Geldautomaten auf diesem Planeten, die Bitcoin akzeptieren, wobei diese Nummer seit Ende 2013 hastig angewachsen ist und weiterwachsen wird.

Landkarte

Wie Gili Gershonok, eine Krypto-Nomadin, die sich freiwillig dazu entschlossen hat, keiner Bank zu vertrauen, Cointelegraph mitteilte, wird es jedoch immer schwieriger, Fiat-Geld zu ignorieren, da alle Krypto-Prepaidkarten, auf die sie sich normalerweise während ihrer Reisen verlassen hatte, Anfang 2018 abgeschafft wurden.

"Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Barrieren gegen Leute aufgestellt werden, die es wagen, einen Lebensstil abseits des Finanznetzes zu pflegen... Der Prozess des Kryptographierens wird immer komplizierter, besonders für diejenigen, die es vorziehen, ihre Privatsphäre zu bewahren und hohe Gebühren zu vermeiden - beides hoch priorisierte Werte in der Krypto-Gemeinschaft."

Nach dieser Aussage bemerkte Gershonok jedoch auch, dass Reisen mit BTC immer noch möglich ist und zog einige Vergleiche zwischen traditionellen und Krypto-Touristen:

"Ich glaube nicht, dass es im finanziellen Verhalten [der beiden] einen großen Unterschied gibt. In Prag behalte ich meistens Bargeld, das ich aus einem der vielen Krypto-Geldautomaten in der Stadt herausziehen kann. Ich versuche Krypto-Zahlungsoptionen für Online-Transaktionen zu finden und wie es klischeehaft heißt: für alles andere - gibt es Plastik. "

Gershonok rät allen, die ohne Fiat reisen wollen, mit dem eigenen Standort zu starten und das Thema der Sicherheit im Hinterkopf zu behalten:

"Verlassen Sie sich eine Woche lang in ihrer Heimatstadt auf Krypto und schauen Sie, welche Fragen und Herausforderungen auftreten. Ich würde auch raten, einige Sicherheitsszenarios zu durchdenken; beispielsweise, was würden Sie tun, wenn ihr Handy, Laptop, Gepäck verloren geht oder gestohlen wird - und mich auf Eventualitäten einzustellen."

Da der Sommer langsam zu Ende geht, haben wie einige der Krypto-freundlichsten Standorte zusammengestellt, die einen Besuch wert sein könnten.

Prag, Tschechien

Infrastruktur

Als Zuhause von SatoshiLabs, dem Hersteller der Trezor Hardware-Wallets, ist Prag einer der besten Orte weltweit, wenn es um das Akzeptieren von BTC geht, wie Coinmap-Daten zeigen. Bitcoin kann zum Mieten von Apartments, zum Kauf von Essen und Getränken, in diversen Bars und Restaurant und sogar für einen Krypto-freundlichen Kinobesuch verwendet werden. Gershonok bestätigt, dass Prag eine der komfortabelsten Städte für virtuelle Kryptowährungen ist und nennt uns ihren persönlichen Favoriten:

"Geschäfte mit Krypto-POS und -Geldautomaten sind [dort] nicht alles. Prag hat auch eine gut informierte, gut verbundene und aktive Krypto-Gemeinschaft. Ich habe das Gefühl, dass es dort mehr Menschen gibt, die die Grundlagen über Kryptowährungen und Blockchain kennen, als an anderen Orten, die ich besucht habe."

Politik

Auf Staatsebene verfolgt die Tschechische Republik einen liberalen Ansatz gegenüber Kryptowährungen. 2017 erklärte die lokale Zentralbank in einer Ankündigung mit dem Titel: “Don’t be afraid of Bitcoin" (Übersetzung: "Hab keine Angst vor Bitcoin"), dass virtuelle Währungen keine Bedrohung für das konventionelle Bankensystem darstellen. In dem Bericht argumentiert der Wachhund, das Fiat-Währungen weiterhin am besten für den Handel geeignet sind und das traditionelle Geldsysteme aufgrund der Volatilität nicht von Kryptowährungen marginalisiert werden kann.

Dennoch stellte der Finanzminister Ende 2017 ein Anti-Geldwäsche-Gesetz (AML) vor, dass BTC teilweise einschränkt. Der Gesetzentwurf fordert lokale Krypto-Börsen auf, die Identitäten ihrer Kunden preiszugeben, sodass diese nicht länger in der Lage sind, sich "hinter falschen Namen oder Spitznamen zu verstecken".

Ljubljana, Schweden

Infrastruktur

Obwohl einem Ljubljana nicht unbedingt als ersten in den Sinn kommt, wenn man an Krypto-fortschrittliche Städte denkt, ist die Hauptstadt Schwedens dennoch das Zuhause einer integrierten Bitcoin-Stadt, passenderweise BTC-City genannt - ein Komplex aus 500 Einzelgeschäften, die sich auf 475.000 Quadratmeter verteilen. Ein spezielles Kryptowährung-Transaktionssystem namens Elipay soll nach einer Testphase in BTC City integriert werden. Eine Reihe von Cafés, Wasserparks, Sneakershops etc. haben bereits damit begonnen, Kryptowährungen zu akzeptieren. Der Premierminister Sloweniens, Dr. Miro Cerar, soll bereits BTC City besucht und das Konzept befürwortet haben, welches auch das Zuhause des größten nationalen Mining-Rigs ist. Darüber hinaus gibt es rund 30 Standpunkte in Ljubljanas Innenstadt, welche laut Coinmap BTC akzeptieren.

Politik

Derzeit gibt es keine klaren Regulierungen für Kryptowährungen in Slowenien. Im Jahr 2017 gab der slowenische Rat für Finanzstabilität jedoch eine Warnung an die Bürger des Landes heraus, in welcher diese aufgefordert wurden, vorsichtig bei Investments in ICOs und digitale Währungen zu sein, da es in diesem Bereich keine Gesetzte gibt.

Dennoch sind lokale Regierungen durchaus an Blockchain interessiert. Im Oktober 2017 kündigte Sloweniens Regierung an, das Land als die führende Nation der Europäischen Union im Bereich Blockchain-Technologie zu etablieren, während gleichzeitig potenzielle Anwendungen der Technologie für die öffentliche Verwaltung getestet werden.

Karibik

Infrastruktur

Im April 2018 schloss sich die Tourismusorganisation der Karibik (CTO) mit dem Barbados-basierten Blockchain-Startup Bitt Inc. zusammen, um "die Implementation von effizienteren Zahlungsprozesses für Produkte und Dienstleistungen im Bereich Tourismus" zu vereinfachen. Im Grunde will die CTO herausfinden, wie Kryptowährungen zur Verbesserung der lokalen Touristikbranche genutzt werden können, die eine der Haupteinnahmequellen der Karibik darstellt - vor allem nachdem große US-amerikanische Banken damit begonnen haben, im Zuge "Risiko-minimierender Maßnahmen" Kapital aus der Region abzuziehen. Hugh Riley, der Generalsekretär des Technikchefs, sagte lokalen Medien:

"Die Karibik zielt darauf ab, die Vorteile der neuen Finanztechnologie umfassend zu untersuchen ... Insbesondere Blockchain-Finanzdienstleistungen haben das Potenzial, die Zielsetzung spezifischer Programme und Aktivitäten im Tourismussektor zu verbessern. Der CTO ist im Interesse unserer Mitglieder dafür verantwortlich, diese Möglichkeiten umfassend auszuloten."

Obwohl die tatsächlichen Ergebnisse der Kollaboration noch nicht messbar sind, könnten lokale Strände - wenn die Karibik ihre Zusammenarbeit in diesem Sektor ausbaut - eine Reihe von Krypto-Entrepreneuren anlocken, die ihr Erspartes an dem Urlaubsort ausgeben wollen.

Politik

Karibische Länder gehen auch auf staatlicher Ebene an die Umsetzung von Krypto heran. Im März kündigte die Eastern Caribbean Central Bank (ECCB) eine nationale Kryptowährung namens Digital Eastern Caribbean Dollar (DXCD) an, welche neben Fiat-Geld in acht Ost-karibischen Ländern eingeführt werden soll. Donaldson Romeo, der Premier von Montserrat, stellte Anfang des Jahres klar:

"Die Entscheidung, sich in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft zu bewegen, passt zu der allgemeinen Entwicklungsstrategie und der Strategie der ECCB."

Amsterdam, Niederlande

Infrastruktur

Amsterdam ist einer der Vorreiter für virtuelle Währungen. Die Hauptstadt veranstaltet die bekannte Bitcoin Embassy, ein Gemeinschaftshub in der Nähe des lokalen Sexmuseums, wo sich Krypto-Enthusiasten treffen, um Workshops zu organisieren und ihnen beizuwohnen, oder in einem der lokalen Cafés zu networken. Darüber hinaus gibt es mehr als 40 BTC-freundliche Standorte, darunter auch Fahrradverleihe. Auch das Bitfilm-Festival, welches sich allen Krypto-Dingen widmet, findet hier statt.

Politik

Im März stuf ein niederländisches Gericht Bitcoin als "übertragbaren Wert" ein, nachdem sich das Gericht für einen Angeklagten entschied, welcher 0,591 BTC schuldete.

Im Mai gab die Regierung einen Bericht heraus, in welchem sie Kryptowährungen als "niedriges Risiko" in Bezug auf die Finanzstabilität einstufte. Kurz darauf stellte die Netherlands Authority for the Financial Markets (AFM), die Finanzmarktautorität des Landes, aufgrund der hohen Risiken allerdings in Frage, ob Unternehmen, die mit Kryptowährungen operieren, mit Lizenzgesetzen konform gehen.

Tokio, Japan

Infrastruktur

Coinmap zeigt, dass es rund 80 Krypto-freundliche Unternehmen in Tokio gibt - eine der größten zentrierten Ansammlungen der Welt. Beispielsweise akzeptiert die beliebte Sushi-Restaurantkette Namazuko Kryptowährungen, ebenso wie die Hackers Bar, welche Programmierprogramme live überträgt, ganz zu schweigen von der Menge an Krypto-Geldautomaten.

Politik

Eine solche Offenheit hinsichtlich Kryptowährungen ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass Bitcoin und Altcoin in Japan als legal akzeptierte Zahlungsmittel gelten. Lokale Wachhunde regulieren die Industrie, indem regelmäßige und rigorose AML- und KYC-Standard-Compliance-Überprüfungen durchgeführt werden, während Japans selbstregulierter Krypto-Körper sicherstellt, mit dem Staat zusammenzuarbeiten.

Berlin, Deutschland

Infrastruktur

Bitcoins Beliebtheit in der deutschen Hauptstadt wurde bereits 2013 von The Guardian hervorgehoben, als die Mainstream-Kultur die digitale Währung noch als Krypto-anarchisches Werkzeug abtat. In Berlin kann man heute nicht nur in über 50 lokalen Bars und Restaurant im Zentrum für Krypto essen und trinken, sondern beispielsweise auch an renommierten Orten wie der European School of Management and Technology in Berlin mit BTC bezahlen (seit Dezember 2016).

Politik

Kryptowährungen sind in Deutschland kein legaler Tender, werden aber vom Deutschen Finanzministerium seit 2013 als "privates Geld" anerkannt. Interessanterweise können Vermögenswerte (Kryptos), die von Investoren länger als ein Jahr gehalten werden, laut dem deutschen Einkommenssteuergesetz vollständig von Steuern ausgenommen werden, was Deutschland besonders für Hodler attraktiv macht.

Zug, Schweiz

Infrastruktur

Obwohl Zug eventuell nicht so gut wie andere Städte dieser Liste mit BTC-finanzierten Touristenaktivitäten ausgestattet ist, gilt der Kanton dennoch als historische Stadt für Krypto-Enthusiasten. Das stolze "Crypto Valley" ist das Zuhause von diversen Blockchain-Startups. Kryptowährungen können für eine Reihe munizipaler Aktivitäten, wie Mietzahlungen oder sogar Firmenregistrierung, genutzt werden.

Politik

In der Schweiz sind "Kryptowährungen weder Geld, noch eine ausländische Währung, noch ein finanzielles Angebot Zwecks der Güter- und Dienstleistungssteuer (GST)." Der unklare, legale Status hält die Regierung jedoch nicht davon ab, mit Blockchain zu experimentieren und die Technologie zum Beispiel für kommunale Abstimmungen zu nutzen.

Malta

Infrastruktur

Sobald Sie in Malta ankommen, sollten Sie den the Bitcoin & Auto Trader in Qormi aufsuchen, um ihren obligatorischen Lambo für Ihre Krypto-Ersparnissen einzufordern - natürlich angenommen, Sie haben genug davon. Danach können Sie ein Krypto-freundliches Sushi-Restaurant aufsuchen, um ihr neues Spielzeug zu feiern. Während die lokale Infrastruktur zur Nutzung von BTC noch einigermaßen unreif ist, könnte sich die Situation bald ändern, wenn mehr positive Regulierungen vorgestellt werden - und es gibt gute Gründe, anzunehmen, dass dies bald passieren wird.

Politik

Im März kündigte Binance, die größte Krypto-Börse der Welt, den Umzug ihres Hauptbüros nach Malta an. Als Antwort enthüllte Maltas Premierminister Joseph Muscat Pläne dafür, dass die Insel zum "globalen Wegbereiter bei der Regulierung von Blockchain-basierten Unternehmen" wird.

Am 4. Juli verabschiedete die Lokalregierung drei Gesetzte, welche es Firmen ermöglichen, neue Kryptowährungen auszugeben und existierende zu handeln. Vor allem hat Malta an diesem Tag als erstes Land der Welt einen kohärenten Regulierungsrahmen im Bereich der Blockchain geschaffen. Diese Woche setzt Malta seinen Weg fort, eine "Blockchain-Insel" zu werden, indem die Universität Maltas einen Stipendium-Fonds für Blockchain und Distributed Ledger Technologien in der Höhe von 300.000 Euro vorstellte, der gemeinsam mit der Malta Information Technology Agency (MITA) ins Leben gerufen wurde.

San Francisco, USA

Infrastruktur

San Francisco verzeichnet rund 120 Krypto-freundliche Standorte und ist ein international anerkannter Hub für Krypto-Evangelisten. Es gibt beispielsweise das bekannte "Crypto Castle", ein Mekka für Krypto-Händler, die davon träumen, ihre Investments zu multiplizieren und in die Reihen der Krypto-Millionäre aufzusteigen, aber auch diverse Geschäfte akzeptieren BTC als Zahlungsmittel. Tatsächlich ist San Francisco so weit fortgeschritten, dass ein lokales Bundesgericht sogar Kautionszahlungen in BTC akzeptiert.

Politik

Kryptowährungen befinden sich in den USA weiterhin in einer unklaren regulatorischen Zone, obwohl diverse Regulatoren - beispielsweise die Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) - den Markt genaustens im Auge behalten und derzeit die Richtlinien überarbeiten. Dennoch setzt die USA ein Beispiel für Krypto-Regulierungen, indem sie das Recht auf den Handel mit BTC-Futures aussprach und eine spezielle Handelslizenz in New York vergibt.

Buenos Aires, Argentina

Infrastruktur

Buenos Aires gilt inoffiziell als die Bitcoin-Hauptstadt Südamerikas und verzeichnet eine überraschende Menge an Krypto-Geschäften (laut Coinmap insgesamt rund 140), was die argentinische Großstadt mit San Francisco und Prag in den Top 3 platziert. Laut einem lokalen Krypto-Mediendienst akzeptieren in Buenos Aires unter anderem ein Pressehaus und Taxidienste BTC als Zahlungsmittel. Auch individuelle Professionelle wie Fotografen, Professoren, Designer, Techniker und Psychologen sollen angeblich Krypto für ihre Arbeit akzeptieren.

Politik

Der Erfolg von Bitcoin in Argentinien könnte damit erklärt werden, dass sich viele Bürger aufgrund wirtschaftlicher Probleme - wie der hohen Inflationsrate der Nationalwährung und aufgrund manipulierter Wechselkurse - dezentralisierten Währungen zuwenden.

Der Gouverneur der Zentralbank Argentiniens hatte beim G20 Summit im Juli 2018 die Aufgabe, eine Deadline für regulatorische Vorschläge festzulegen - im März wurde diese jedoch auf mindestens Oktober verschoben.